Kennst du das, wenn du den Kleiderschrank aufmachst und er teilweise nicht mehr richtig zugeht, weil zu viele Sachen drin sind? Oder bewahrst du auch so manche Kleidungsstücke unter dem Bett auf, weil du dich einfach nicht davon trennen kannst? Du denkst, du ziehst sie doch nochmal irgendwann an? Genau so ging es mir auch, aber jetzt ist Schluss damit und ich habe mal richtig ausgemistet.
Ein paar Basics vorneweg
Ein paar Punkte möchte ich dir gleich zu Anfang mitgeben:
- Fang mit dem Ausmisten nur an, wenn du auch wirklich Lust dazu hast! Denn dann macht es auch wirklich Spaß.
- Alles, was ich länger als 1 Jahr nicht mehr getragen habe, habe ich aussortiert.
- Auch wenn du selbst denkst „Das zieht doch niemand mehr an…“, weil es vielleicht nicht mehr dein Geschmack oder nicht mehr „in“ ist – in allen Fällen habe ich diese Kleidungsstücke noch verkauft! Und das sogar jeweils recht schnell.
- Spende oder verkaufe nur die Kleidung, die wirklich noch gut erhalten ist.
- Hat ein Kleidungsstück einen Fleck oder z.B. kleines Mottenloch, dann sei so ehrlich und weise in deiner Beschreibung für den Verkauf unbedingt auf diesen Mängel hin
- Beim Verkaufen funktionieren vor allem bekannte Marken gut. Ist das Kleidungsstück nicht von einer bekannteren Marke, kann es mit dem Verkauf schon etwas länger dauern.
Kleiderspende einfach gemacht
Ein Großteil meiner Kleidung und auch diverse Taschen sind bei mir in Kleidersäcke gelandet. Davon hatte ich insgesamt 6 (!). Für diese Säcke habe ich dann einfach einen Termin bei textiltiger.de gebucht und kostenfrei abholen lassen. Dahinter steckt ein Recyclingunternehmen. Natürlich weiß ich nicht 100% wie genau meine Kleidung wiederverwendet wird, aber das würde ich beim Entsorgen in Altkleidercontainer genauso wenig wissen. Die Abholung ist zwar mit über einer Stunde Verspätung erfolgt und erfolgte auch mit einem konventionellen Transporter statt wie angegeben mit einem Elektro-Fahrzeug, doch würde ich das wieder machen, da es für mich die praktischste Variante war.
Kleidung und Anderes einfach zu Geld machen
Kleidung, die noch sehr gut war, habe ich auf den Portalen vinted.de und kleinanzeigen.de (vormals „ebay kleinanzeigen) verkauft. Hier habe ich meistens Fotos der Kleidungsstücke gemacht, nachdem ich sie nochmal angezogen hatte (ohne das Gesicht zu zeigen), damit es anschaulicher ist. Wichtig ist auch immer das Etikett zu fotografieren oder auch Nahaufnahmen von Mustern oder Ähnlichem. Danach schicke ich sie via Airdrop an meinen Laptop – hier muss man das für sich beste System finden, damit es fix geht. Manchmal hilft auch ein Workaround z.B. Whatsapp auf dem Desktop zu installieren, die Fotos dann vom Handy z.B. an den Freund/Ehemann/Partner:in schicken und von dort aus wieder runterladen.
Dann habe ich mir einen Textbaustein erstellt, den ich einfach als Standardtext in die Verkaufsbeschreibung kopiere und entsprechend leicht abändere oder anpasse – z.B. auch mit den Hinweisen „Tierfreier, Nichtraucher Haushalt, Privatverkauf ohne Garantie und Rücknahme“, Preis festlegen, Versandkosten (ich gebe meist Hermes oder Warensendung als Option an), Zustand, Größe u.a. – fertig! Und dann einfach gleichzeitig bei Vinted und kleinanzeigen reinstellen. Bei mir funktionieren beide Plattformen gleich gut.
Als Zahlungsmethode gebe ich PayPal an oder Bar bei Abholung. Bei der Zahlung via PayPal ist es aus Verkäufer-Sicht besser, wenn der/die Käufer:in die Zahlung über die Funktion „Geld an Freunde und Familie senden“ tätigt, da somit einerseits keine Gebühren abgezogen werden und der/die Käufer:in das Geld auch nicht nach Erhalt der Ware einfach wieder zurückholen kann.
Achtung vor schwarzen Schafen
Bei kleinanzeigen hatte ich mehrmals „komische“ Anfragen. Der Stil des Textes war meist schon etwas auffällig und der oder diejenige wollte die Ware sofort kaufen. Hier solltest du dir vorher immer kurz das Profil der jeweiligen Person anschauen – wurde das Profil am gleichen Tag oder nur ein paar Tage zuvor erstellt, ist das sehr verdächtig.
Was sonst noch wichtig ist
Bei der Abholung von Ware habe ich das nie direkt von zu Hause abholen lassen, sondern mich mit der jeweiligen Person zentral im öffentlichen Bereich getroffen. Bis auf eine kleine Ausnahme hat das auch gut funktioniert. Man weiß schließlich nie, was da für Leute kommen, deshalb möchte ich meine private Adresse möglichst nicht einfach so rausgeben.
Die Kleidungsstücke lege ich stets in einen neuen großen Gefrierbeutel, so ist es vor Regen geschützt und füge auch immer einen kleinen Gruß bei. Dass es gut verpackt ist, sollte selbstverständlich sein.
Neben vinted und kleinanzeigen gibt es sicherlich auch andere Möglichkeiten, wie z.B. unter anderem Flohmarktstände oder auch Facebook-Gruppen für Verkauf oder Tausch.
Einnahmen notieren und investieren
Alle Einnahmen, die ich über die Verkäufe mache, halte ich in einer einfachen Excel-Tabelle fest. Versandkosten werden natürlich immer abgezogen. Bargelderträge von Abholungen landen im Sparschwein. Die Einnahmen über PayPal überweise ich dann immer auf mein Bankkonto und – ganz wichtig – von dort aus auf das Verrechnungskonto meines Depots! Bei mir fließt das Extra-Geld somit in meine Aktien und ETFs.
Natürlich könnte man das Geld auch für etwas anderes zurücklegen wie z.B. für den nächsten Urlaub, wichtig ist aber, dass du es nicht einfach auf dem Girokonto liegen lässt, denn da geht es unter, was total schade wäre.
Fazit
Ich hatte so viel Kleidung viel zu lange aufgehoben – und vermisse nun überhaupt nichts davon! Ganz im Gegenteil: ich bin sehr froh, dass endlich nichts mehr unter dem Bett gelagert ist und die Schränke ordentlich und übersichtlich sind. Zudem freut es mich sehr, dass so viele Sachen ein neues Zuhause gefunden haben und sich jemand anderes daran erfreut! Wie viele Jahre hatte ich z.B. die wunderschönen Tücher vom Indienurlaub in der hintersten Ecke im Schrank liegen? Ich fand sie unheimlich schön, doch passten sie weder zu meinem Kleidungsstil noch zu unserer Wohnungseinrichtung. Und es war eine so schöne Erfahrung, als eine Käuferin gleich alle 3 Tücher genommen und sich wahnsinnig darüber gefreut hatte 🙂
Zudem sprechen fast 400 Euro an Einnahmen für sich selbst.
Wann mistest du mal richtig aus? 😉
(Bild: oleksandranaumenko von Canva)