Es ist Krieg mitten in Europa – und es scheint momentan noch kein Ende in Sicht. Täglich folgen neue Bilder der Zerstörung. Es ist nicht einfach, in diesen Zeiten seinem Alltag ganz normal zu folgen. Helfen können wir über Spenden oder wer die Möglichkeit hat, gar eine Unterkunft für die leidtragenden Menschen aus der Ukraine anbieten.
Der Krieg geht natürlich auch nicht an den Märkten vorbei. Wer ein Auto hat oder mit Gas heizt, spürt die Preisanstiege ganz besonders. Und auch an den Börsen gibt es derzeit extreme Kursschwankungen. Das verunsichert auch viele Anlegerinnen und Anleger oder diejenigen, die eigentlich erst noch an der Börse mit dem Investieren anfangen wollten.
Ist jetzt ein guter Zeitpunkt an der Börse zu starten?
Wer sein Geld noch nicht an der Börse investiert, fragt sich oft, wann der beste Zeitpunkt für den Einstieg ist. Und in der aktuellen Lage kommt die Frage natürlich noch viel öfter auf. Die klare Antwort ist: Es ist immer ein guter Zeitpunkt, an der Börse zu starten. Gestern, heute, morgen:
- Niemand weiß, wie lange der Krieg in der Ukraine andauern und die Börse beeinflussen wird.
- Niemand weiß, wie sich die Kurse weiter entwickeln werden.
- Niemand weiß, ob in Zukunft weitere Konflikte oder Pandemie-ähnliche Ereignisse auftreten werden.
Fakt ist: Die Märkte haben sich bisher nach jeder Krise wieder erholt. Es ist nur eine Frage der Zeit.
Langfristiges Investieren schützt vor Kursschwankungen und Krisen
Ich selbst lege mein Geld langfristig an der Börse an. Mit langfristig meine ich 15 Jahre oder länger. Wie bei den meisten Anlegerinnen und Anlegern ist auch der Blick in mein Depot momentan alles andere als schön. Da ich jedoch weiß, dass ich noch viel Zeit habe und das investierte Geld jetzt nicht brauche, halte ich schön weiter die Füße still. Ich werde mich davor hüten, jetzt etwas zu verkaufen.
Wichtig ist jedoch, dass du eine Strategie für deine Geldanlage hast. Mach dir vorher klar, für was du dein Geld anlegst und in diesem Zuge auch, für welchen Zeitraum. Denn es macht natürlich einen Unterschied, ob ich mein Geld nur für 3 bis 5 Jahre anlege oder ob ich es für 10, 15 oder mehr Jahre anlege.
Erst analysieren und abwägen, dann handeln
Solltest du dein Geld auch langfristig anlegen und bei den aktuellen starken Kursschwankungen nicht schlafen können, ist die einfachste Lösung natürlich, den Blick ins Depot zu meiden.
Das schaffen jedoch nicht alle, da die Angst um das eigene Geld zu groß ist. Bevor du jedoch unüberlegt aus Panik etwas unternimmst, überlege dir folgendes:
- Was sind die genauen Gründe weshalb ich meine Aktien oder ETFs verkaufen möchte? Nur weil ich Angst habe?
- Was würde ich mit meinem Geld machen, nachdem ich meine Anteile verkauft hätte?
- Weshalb habe ich die Aktie oder den ETF ursprünglich gekauft?
Bevor du aus einem Impuls heraus etwas an deinem Depot ändern möchtest, suche dir jemanden, die oder der bereits schon wesentlich länger an der Börse investiert ist und lese nach oder frage einfach mal, wie sie in diesen Zeiten mit ihrem investierten Geld umgehen. Das kann oft schon beruhigen.
Diversifikation ist der wichtigste Baustein deines Portfolio
Die Grande Dame der Börse, Beate Sander, betonte immer „Breit gestreut, nie bereut!“. Eine Aussage, die für das Depot gilt, aber auch darüberhinaus. So sollte man möglichst in mehrere Anlageklassen investieren, also beispielsweise breitgestreut in Aktien und ETFs, aber auch in Immobilien, vielleicht auch etwas Gold, die eigene Weiterbildung und noch mehr.
Eine Buchempfehlung an dieser Stelle: Einfach genial entscheiden im Falle einer Finanzkrise von Prof. Dr. Hartmut Walz (kein Affiliate-Link!) In diesem Buch wird ausführlich auf alle möglichen Szenarien eingegangen und wie man sein Portfolio gut aufstellen kann.
Es mag in der aktuellen Lage sicherlich wichtigeres geben, als über das Thema Geldanlage zu schreiben. Ich weiß jedoch, dass viele Anlegerinnen und Anleger, die noch recht neu an der Börse sind, beunruhigt in ihr Depot schauen. Ich hoffe, der Blogbeitrag kann hier eine kleine Unterstützung geben.
Bild: WIKIDESIGN / Pixabay